Die Kernverbraucherpreise in Japan sind im Dezember um 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und haben damit den höchsten Stand seit 1981 erreicht, ein ähnlicher Anstieg wie bereits im November verzeichnet wurde.
Zudem war der Anstieg der Verbraucherpreise doppelt so hoch wie von der Bank of Japan erwartet, da insbesondere steigende Preise für Lebensmittel und Energie die Verbraucher zunehmend belasten.
Kernverbraucherpreise über dem Inflationsziel der Bank of Japan
Der Kernverbraucherpreisindex ohne frische Lebensmittel lag damit auch den neunten Monat in Folge über dem Inflationsziel der Bank of Japan von 2 Prozent. Dies unterstreicht den anhaltenden Inflationsdruck, obwohl die japanische Zentralbank weiterhin davon ausgeht, dass der Anstieg der Inflation nur vorübergehend ist.
Wie das Ministerium für innere Angelegenheiten und Kommunikation mitteilte, stieg der Kerninflationsindex im Jahr 2022 um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit so schnell wie seit 1991 nicht mehr, wenn man die Auswirkungen früherer Verbrauchssteuererhöhungen herausrechnet. Der wichtigste Indikator für die Inflation stieg zum ersten Mal seit drei Jahren.
Die Lebensmittelpreise stiegen im Dezember um 7,4 Prozent und damit so schnell wie seit über 46 Jahren nicht mehr. Die Preise für alles von Hamburgern und Kartoffelchips bis hin zu Schokolade und Mayonnaise, stiegen.
Die Energiepreise stiegen um 15,2 Prozent. Die Daten zeigen, dass die Preise für Strom und Stadtgas weiterhin zweistellig um 21,3 Prozent bzw. 33,3 Prozent stiegen.
Regierung will die Stromrechnung der Haushalte senken
Die japanische Regierung plant, die Stromrechnungen ab diesem Jahr zu senken, um die Belastung der Haushalte zu verringern. Nachdem die Rohölpreise vor dem Hintergrund des russischen Krieges in der Ukraine in die Höhe geschnellt waren, trugen staatliche Subventionen für Ölgroßhändler zur Senkung der Einzelhandelspreise dazu bei, den Anstieg der Benzin- und Kerosinpreise zu begrenzen.
Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Teikoku Databank Ltd. werden bis April Preiserhöhungen bei fast 7.400 Lebensmitteln erwartet, von denen 4.283 für Februar geplant sind.