Die Mehrheit der japanischen Unternehmen, die in Europa tätig sind, sind von der russischen Invasion der Ukraine betroffen und sehen ihre Geschäftstätigkeit durch steigende Kosten bedroht.
Laut einer Umfrage der Japan External Trade Organization (JETRO) sehen sich 77 Prozent der Firmen mit Problemen konfrontiert, darunter vor allem verarbeitende Industrie.
Unternehmen kämpfen mit steigenden Energie- und Rohstoffpreisen
Von den befragten Unternehmen nannten 65,1 Prozent die steigenden Energiepreise, 55,9 Prozent die höheren Preise für Rohstoffe sowie Ressourcen und 54 Prozent Engpässe in der Logistik als die größten Problemfaktoren.
Seit dem Beginn des russischen Invasionskrieges in der Ukraine im Februar gibt es in vielen Bereichen erhebliche Schwierigkeiten, die unter anderem zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise geführt haben. Besonders betroffen sind laut JETRO Unternehmen in der Lebensmittelindustrie sowie in der Agrar- und Fischverarbeitungsbranche.
Auch die Autoindustrie musste Einbußen hinnehmen, da sie ihre Aktivitäten in Russland einschränken oder komplett einstellen mussten und die Preise für Energie und Rohstoffe gestiegen sind.
Kosten direkt an die Kunden weitergegeben
Auf die Frage nach Gegenmaßnahmen gaben 50,5 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie die höheren Kosten direkt an die Kunden weitergeben. 27,5 Prozent erklärten, sie hätten begonnen, ihre Lieferbasis zu diversifizieren, und 25,1 Prozent antworteten, sie hätten neue Kunden gesucht. In der verarbeitenden Industrie gaben 29,4 Prozent an, dass sie ihre Lagerbestände erhöht haben.
Neben anderen Bedenken im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise führten die Unternehmen die ungewissen Aussichten an, wann die Invasion enden wird und wann die Geschäfte in Russland wieder aufgenommen werden können, so die Ergebnisse der Umfrage.