Das Arbeitsministerium hat in einer Richtlinie festgelegt, dass der Mindestlohn in Japan um 28 Yen (0,22 Euro) auf durchschnittlich 930 Yen (ca. 7,16 Euro) steigen soll.
Die Erhöhung ist die bisher die größte in Japan und wird von Gewerkschaften dementsprechend gelobt. Wirtschaftsverbände dagegen üben allerdings Kritik.
Mindestlohn im vergangenen Jahr nicht erhöht
Im vergangenen Jahr wurde wegen der Auswirkungen der Pandemie auf eine Erhöhung des Mindestlohns verzichtet, daher stieg der nationale Durchschnitt nur um einen Yen. An der nun festgelegten Richtlinie orientieren sich die Präfekturen, um die Höhe in ihrem Zuständigkeitsbereich festzulegen.
Normalerweise wird die Richtlinie auf vier Gruppen von Präfekturen angepasst, um die Region und die Lebenshaltungskosten entsprechend mit einzubeziehen. Daher sind die Mindestlöhne je nach Präfektur auch sehr unterschiedlich. In diesem Jahr gibt es allerdings nur eine Richtlinie für alle Präfekturen.
Sollten wirklich alle Präfekturen diesem Vorschlag folgen, wird der Mindestlohn in allen Präfekturen die 800 Yen pro Stunde überschreiten.
Kritik von Wirtschaftsverbänden
Die japanische Industrie- und Handelskammer sowie zwei Verbände, die mittelständische und kleine Unternehmen vertreten, sagten in einer Erklärung, dass die neue Richtlinie überhaupt nicht toleriert werden könne.
„Die Schlussfolgerung folgt einfach der Politik der Regierung und wir können nicht anders, als die Zusammensetzung des Gremiums, das über die Höhe entscheidet, anzuzweifeln.“
Die japanische Regierung hatte sich im Juni darauf geeinigt, dass die Mindestlöhne in ländlichen Gebieten erhöht werden sollen. Dabei wurde ein nationaler Durchschnitt von 1.000 Yen (ca. 7,50 Euro) festgelegt.