Es sind keine guten Zeiten für TEPCO, denn der Nettogewinn des Energiekonzerns ist um 96,9 Prozent auf 5,6 Milliarden Yen (ca. 44 Millionen Euro) im Geschäftsjahr 2021 eingebrochen.
Der Einbruch bedeutet auch, dass das Unternehmen Probleme hat, die Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima zu entschädigen und die Kosten für die Arbeiten am havarierten Atomkraftwerk zu decken.
TEPCO rechnet nicht mit einer Besserung
Auf einer Pressekonferenz von TEPCO sagte Tomoaki Kobayakawa, der Präsident des Unternehmens: „Angesichts des anhaltenden Anstiegs der Kraftstoffpreise ist das Geschäftsumfeld für unser Unternehmen nicht sehr optimistisch.“
Kobayakawa kündigte an, dass das Unternehmen mit der Überarbeitung seiner Unternehmensstruktur beginnen werde, wozu auch die Reorganisation von Konzerngesellschaften und eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen gehören.
Trotz der schwindenden Gewinne muss TEPCO immer noch die Herausforderungen bewältigen, die durch die Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima entstanden sind.
Im Jahr 2016 bezifferte die japanische Regierung die Gesamtkosten für die Entschädigung der durch die Katastrophe betroffenen Menschen, die Stilllegung der Reaktoren des Kraftwerks und die Durchführung von Dekontaminationsarbeiten auf 21,5 Billionen Yen (ca. 156 Milliarden Euro).
Etwa 10 Billionen Yen (ca. 73 Milliarden Euro) wurden bereits für Entschädigungen und die Beseitigung der Strahlung ausgegeben. Ein großer Teil dieser Summe wurde von der japanischen Regierung unter der Bedingung gezahlt, dass TEPCO sie später zurückerstattet.
Verkauf vom Strom macht Verluste
Im Rahmen des Plans zum Wiederaufbau von TEPCO muss das Unternehmen außerdem jährlich etwa 500 Milliarden Yen (ca. 3 Milliarden Euro) für die Stilllegungsarbeiten bereitstellen, die nicht vor 2051 abgeschlossen sein werden.
Der Verkauf von Strom war früher die größte Einnahmequelle von TEPCO. Doch Ende 2021 entfielen 30,4 Prozent des Stroms, der in dem normalerweise von dem Energieversorger abgedeckten Gebiet verkauft wurde, auf neu gegründete Elektrizitätsunternehmen.
Infolgedessen verzeichnete TEPCO Energy Partner für das im März zu Ende gegangene Geschäftsjahr einen Verlust von 66,4 Milliarden Yen (ca. 484 Millionen Euro).