In Japan erwarten nur knapp die Hälfte der großen Unternehmen in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum, angesichts der steigenden Preise für Rohstoffe.
In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo News gaben 56 Prozent der befragten Firmen, darunter Tokyo und SoftBank, an, dass sie ein solides oder moderates Wachstum erwarten. Zu Beginn des vergangenen Jahres war die Stimmung mit 84 Prozent noch deutlich positiver.
Hohe Rohstoffpreise und verlangsamtes Wirtschaftswachstum in China und den USA erwartet
Die 56 Prozent der Unternehmen, die ein Wirtschaftswachstum erwarten, ist der zweitniedrigste Prozentsatz in den vergangenen 10 Jahren. Neben den hohen Rohstoffpreisen gaben viele Unternehmen auch an, dass sie eine Verlangsamung in den USA und China erwarten.
In der Umfrage gaben 34 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie von einer Stagnation der japanischen Wirtschaft ausgehen, davon erwartet die Mehrheit ein Anstieg der Preise für Rohstoffe und 45 Prozent befürchten eine Abschwächung des privaten Verbrauchs.
Sieben Prozent der Befragten befürchtet, dass sie moderat schrumpfen wird. Kein Unternehmen geht allerdings davon aus, dass das Land in eine Rezession fallen wird.
Zudem gaben viele Unternehmen, die ein Wirtschaftswachstum erwarten, an, dass sich die Verbraucherausgaben nach dem Einbruch infolge der Pandemie 2023 erholen werden.
Bei der Frage nach den Auswirkungen des schwachen Yen auf die japanische Wirtschaft kehrte sich das Ergebnis um: 32 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass der schwache Yen negativ für ihr Geschäft ist. Nur 3 Prozent sehen den niedrigen Kurs als positiv an. Viele Unternehmen gaben keine Antwort auf diese Frage.
36 Prozent der Unternehmen sind bereit, die Löhne anzugeben
Da die Verbraucher aufgrund steigender Materialkosten und des schwachen Yen mit Preiserhöhungen bei Gütern des täglichen Bedarfs, einschließlich Lebensmitteln und Energie, zu kämpfen haben, hofft die japanische Regierung auf Lohnerhöhungen bei den Lohnverhandlungen im Frühjahr.
Insgesamt 36 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie Gehaltserhöhungen planen oder in Erwägung ziehen, 48 Prozent waren zum Zeitpunkt der Umfrage noch unentschlossen. Der japanische Gewerkschaftsbund Rengo kündigte vor einigen Wochen an, bei den nächsten „Shunto“ eine Erhöhung von 5 Prozent fordern zu wollen.
In Bezug auf die Punkte der politischen Agenda von Premierminister Fumio Kishida ergab die Umfrage, dass rund die Hälfte der Unternehmen die Förderung der digitalen Transformation sowie Maßnahmen zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen und zur Förderung erneuerbarer Energien unterstützt.