Angesichts des anhaltenden Arbeitskräftemangels in Japan, womit auch die Lebensmittelbranche zu kämpfen hat, stellen große Restaurantketten immer mehr ausländische Arbeitskräfte ein.
Die Firmen setzen dabei auf Arbeitskräfte, die gerade ihre Hochschulausbildung in Japan abgeschlossen haben. Dabei werden keine Teilzeitjobs, vergeben, sondern die Arbeitskräfte werden festangestellt, damit sie länger im Unternehmen bleiben. Außerdem setzen die Restaurantketten darauf, dass diese Mitarbeiter Kunden aus dem Ausland besser bedienen können.
Ausländische Arbeitskräfte sollen angesichts steigender ausländischer Touristen helfen
Im Frühjahr stellte ein Nudelrestaurantbetreiber fünf Arbeitskräfte aus China, Vietnam und Nepal ein, die ihr Studium an einer japanischen Universität abgeschlossen haben. Für das Unternehmen war dies eine Premiere, da sie ausländische Arbeitskräfte sonst nur als Teilzeitkräfte einstellen.
Alle neuen Mitarbeiter erhielten ein Arbeitsvisum und arbeiten seitdem in den Restaurants der Firma. „Angesichts der steigenden Zahl der ausländischen Touristen, die unsere Restaurants besuchen, arbeiten sie aktiv in den Filialen mit“, so ein Sprecher von Sagami Holdings.
Zudem hofft das Unternehmen, die ausländischen Mitarbeiter für ihre Auslandsaktivitäten einsetzen zu können.
Erwartungen an neue Visa-Regelungen sind hoch
In der japanischen Gastronomie sind die Erwartungen hoch, dass das überarbeitete Einwanderungskontrollgesetz, welches im April in Kraft getreten ist, dazu beitragen wird, den Arbeitskräftemangel zu beseitigen. Die Branche ist eine der 14 Branchen, die ausländische Mitarbeiter einstellen darf.
Das Gesetz erlaubt Visa für Ausländer unter dem neu geschaffenen Status „Spezifizierter Facharbeiter“ und erlaubt einen Aufenthalt in Japan von bis zu fünf Jahren. Viele Restaurantbetreiber werben speziell um ausländische Studenten, damit sie für sie als Teilzeitbeschäftigte arbeiten, eine Prüfung ablegen und sich so für das Visum qualifizieren.
Firmen wie Sagami Holdings suchen allerdings ausländische Arbeitnehmer, die länger als fünf Jahre für sie arbeiten können. „Wir konzentrieren uns bei der Einstellung ausländischer Mitarbeiter auf Menschen, die länger als fünf Jahre für uns arbeiten können“, so der Sprecher der Firma.
Unternehmen finden immer schwerer japanische Mitarbeiter
Unternehmen in Japan haben in der letzten Zeit große Probleme Japaner als Mitarbeiter zu finden. Laut einer Umfrage des Kreditforschungsinstituts Teikoku Databank Ltd., die im Juli durchgeführt wurde, gaben 48,5 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie nicht genügend festangestellte Mitarbeiter haben. Unternehmen, die Restaurants und Gaststätten betreiben, gaben zu 60 Prozent an, dass ihnen Mitarbeiter fehlen.
Statistiken des Justizministeriums zeigen, dass im Jahr 2017 22.419 ausländische Studenten einen Aufenthaltsstatus erhielten, der es ihnen ermöglichte, nach Abschluss des Studiums für Unternehmen in Japan zu arbeiten. Dies entspricht einem Anstieg von 15,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Bronco Billy Co., ein Unternehmen aus Kagoya, das eine Steak-Restaurantkette betreibt, stellt seit 2007 ausländische Arbeitskräfte ein, die gerade ihren Abschluss an japanischen Universitäten gemacht haben.
Bis Mai waren 54 von rund 600 Mitarbeitern (9 Prozent) von Bronco Billy Ausländer, darunter Chinesen und Nepalesen.
„Der Arbeitskräftemangel war ein Problem und wir haben Mitarbeiter eingestellt, die sich ungeachtet ihrer Nationalität bemühen“, so ein Sprecher der Firma. „Wir hoffen, dass ausländische Mitarbeiter eine aktive Rolle spielen, wenn wir in Zukunft Geschäfte im Ausland tätigen.“
Quelle: Ma, Kyodo, AS