Wegen des Kriegs in der Ukraine kontrolliert Russland deutlich mehr japanische Kombu-Fischerboote. Experten vermuten, dass diese Kontrollen eine Vergeltung auf Japans Sanktionen gegen das osteuropäische Land sind.
Russische Grenzschutzbeamte haben zwischen Juni und Juli 195 Boote vor der Inselgruppe Habomai vor Hokkaido kontrolliert, weit mehr als die 87 zwischen Juni und September letzten Jahres. Es gab jedoch keine Fälle, in denen Boote beschlagnahmt wurden.
Inspektionen von Fischerbooten durch Russland deutlich gestiegen
„Inspektionen von Kombu-Fischerbooten waren früher selten, haben aber bereits in den letzten Jahren zugenommen und sind in dieser Saison noch einmal deutlich gestiegen“, so der Fischereiverband von Hokkaido, der mit Russland über die Fangbedingungen für die Boote und den Fanggebühren verhandelt.
Das Abkommen über die Seetangfischerei wurde erstmals 1963 mit der ehemaligen Sowjetunion geschlossen.
In diesem Jahr wurde der Beginn der Arbeiten wegen des Kriegs in der Ukraine um drei Wochen auf den 22. Juni verschoben.
88 Millionen Yen für die Erlaubnis Seetang zu ernten
Laut des aktuellen Abkommens wurden rund 88 Millionen Yen (ca. 631.511 Euro) an Russland gezahlt, damit 220 Fischerboote, bis zum 30. September Seetang ernten können.
„Jedes Mal, wenn wir kontrolliert werden, müssen wir den Fang einstellen, was uns wertvolle Zeit kostet“, so ein Fischer aus Hokkaido.
Die russische Invasion der Ukraine sorgt bei japanischen Fischern in diesem Jahr bereits für Probleme. So ist wegen der Spannungen mit dem osteuropäischen Land die Makrelenhecht-Fangsaison in diesem Sommer ausgefallen, da die Fahrt durch die russische Wirtschaftszone die Gefahr bringt, dass Fischerboote beschlagnahmt werden.