Der Yen ist mittlerweile so stark gesunken, dass er mittlerweile so schwach ist wie zuletzt 1998. Mittlerweile steht die Bank of Japan unter Druck und versucht eine Geldpolitik zu verteidigen, von dem sich der Rest der Welt mittlerweile verabschiedet.
Mittlerweile scheint es aber ein Anzeichen eines Umdenkens zu geben, denn der Vorsitzende der BJO, Haruhiko Kuroda, warnte am Montag davor, dass der abrupte Kursverfall der japanischen Währung schlecht für die Wirtschaft sei. Trotzdem will er an der lockeren Geldpolitik festhalten.
Yen bereits um fast 15 Prozent gefallen in diesem Jahr
Der Abwärtsdruck auf den Yen und die Talfahrt der japanischen Staatsanleihen wurde durch eine neue Verkaufswelle an den weltweiten Anleihemärkten ausgelöst. Angeführt wurden sie von Schatzanleihen, da Anleger, die von den US-Inflationsdaten vom Freitag geschockt waren, Zuflucht im Dollar suchten.
Die japanische Währung ist in diesem Jahr um fast 15 Prozent gefallen und ist damit die am schlechtesten abschneidende Landeswährung, da die Bank of Japan die Zinsen niedrig hält, um die schleppende Wirtschaft anzukurbeln, während die US-Renditen aufgrund von Wetten auf weitere Zinserhöhungen der Federal Reserve steigen.
Festhalten an der lockeren Geldpolitik
Kurodas Erklärung vor dem Parlament im Vorfeld einer Sitzung am Freitag enthielt auch die Mahnung, dass die geldpolitische Lockerung fortgesetzt werden müsse.
Zuvor hatte die BOJ ihre Bemühungen verstärkt, ihre lockere Haltung zu verteidigen, und erklärt, sie werde am Dienstag weitere Anleihen im Wert von 500 Mrd. Yen (3,5 Mrd. Euro) kaufen, um die Zinsen niedrig zu halten. Dies geschieht, nachdem die Rendite zehnjähriger Anleihen zum ersten Mal seit Januar 2016 über 0,25 Prozent gestiegen ist.
Einige japanische Politiker warnten bereits am Freitag vor dem Kursverfall des Yen mit einer schriftlichen Erklärung.
Kuroda unterstrich diese Botschaft am Montag und versprach, eng mit der Regierung zusammenzuarbeiten.
Die Abschwächung des Yen dürfte sich unterschiedlich auf die Binnenwirtschaft auswirken, da es die Haushalte belastet, aber die Exporte ankurbelt. Eine weitere Abschwächung würde den Druck auf benachbarte asiatische Volkswirtschaften wie China und Südkorea erhöhen, die bei ihren Exporten an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.