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HomeNachrichten aus JapanWirtschaftSchwacher Yen wird zu einem Problem für Japan

Wirtschaftliche Erholung gefährdet

Schwacher Yen wird zu einem Problem für Japan

Kyodo: Normalerweise ist ein schwacher Yen kein Problem für die Exportwirtschaft in Japan, doch in Verbindung mit den drastisch steigenden Rohstoffpreisen muss die Wirtschaft des Landes an zwei Fronten kämpfen.

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Die japanische Währung hat mittlerweile fast ein Vierjahrestief gegenüber dem Dollar erreicht und die US-Ölpreise sind mittlerweile auf ein Siebenjahreshoch geklettert. Beides macht sich bei den Ausgaben der japanischen Haushalte bemerkbar, die immer noch mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu kämpfen haben.

Schwacher Yen und steigende Rohstoffpreise werden zu einem Risiko

Der schwächer werdende Yen und die steigenden Preise für Öl und andere Produkte, die importiert werden müssen, stellen daher für Japan ein immer größeres Risiko dar. Zusätzlich zu den Importpreisen, die im vergangenen Monat so schnell gestiegen sind wie seit vier Jahren nicht mehr.

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Auch die Großhandelspreise sind stark gestiegen, was immer mehr Unternehmen dazu bringt, den Anstieg der Produktionskosten an die Kunden weiterzugeben. Daher beginnen langsam die Preise für Lebensmittel und für Benzin, in Japan zu steigen.

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Der Yen ist seit Anfang Oktober, als Fumio Kishida neuer Premierminister wurde und versprach den Reichtum des Landes umzuverteilen, um 4 Prozent gefallen.

Die Aussichten sind im Moment auch nicht so rosig, da erwartet wird, dass die US-Notenbank ihre Maßnahmen zum Stimulieren der Wirtschaft zurückfahren wird. Diese Erwartung führt dazu, dass sich die Renditen langfristiger US-Staatsanleihen in einem Aufwärtstrend befinden, was wiederum zu einem Anstieg der US-Währung gegenüber dem Yen führt.

Da die Rohöl-Futures für die Referenzsorte West Texas Intermediate die Marke von 83 US-Dollar pro Barrel überschritten und damit den höchsten Stand seit sieben Jahren erreichten, kletterte der Dollar näher an 115 Yen heran.

Der Dollar liegt deutlich über dem in der jüngsten Tankan-Umfrage der Bank of Japan angenommenen durchschnittlichen Wechselkurs von 107,64 Yen für das laufende Geschäftsjahr. Der führende japanische Exporteur Toyota Motor beispielsweise hat seinen Kurs auf 105 Yen festgesetzt.

Für Exporteure und Unternehmen, die im Ausland tätig sind oder Tochtergesellschaften haben, ist das derzeitige Niveau eine gute Nachricht. Ein schwächerer Yen stärkt die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der in Japan hergestellten Produkte im Ausland.

Verbraucher bekommen Preisdruck zu spüren

Für Unternehmen, die auf Importe angewiesen sind, wie unter anderem Lebensmittelhersteller, bedeutet dies allerdings steigende Kosten.

Den dadurch entstehende Preisdruck werden die Menschen in Japan in den kommenden Monaten zu spüren bekommen. Die Benzinpreise haben bereits ein Siebenjahreshoch erreicht und auch die Preise für einige importierte Lebensmittel steigen bereits.

Die gesamte Situation führt dazu, dass Japan Probleme bei der Stabilisierung der Wirtschaft bekommen wird. Die Hoffnung, dass Dienstleister, die besonders hart von der Pandemie betroffen sind, bei der Erholung zu den Herstellern aufschließen werden, könnte durch einen Anstieg der Kosten für Endverbraucher zunichtegemacht werden.

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