In Tokyo steigen die Leerstände bei Büros an und bringen langsam die durch den siebenjährigen Büro-Boom verwöhnten Vermieter in Probleme.
Zum vierten Mal in Folge stiegen die Leerstände in Tokyos wichtigstem Geschäftsviertel. Aktuell liegen die Leerstände bei 1,97 Prozent, im Mai lagen sie bei 1,64 Prozent, teilte der Immobilienmakler Miki Shoji Co. am Donnerstag mit.
Aktien von Immobilienunternehmen fallen
Die Aktien der Tokyu Fudosan Holdings Corp. fielen am Freitag um bis zu 4,6 Prozent, während die Aktien der Ichigo Inc. um bis zu 6 Prozent fielen. Beide Firmen verkaufen Büros. Der Topix-Immobilienindex fiel sogar um 2,9 Prozent.
Die Leerstände in Tokyo gingen in den sieben Jahren seit Amtsantritt von Premierminister Shinzo Abe Ende 2012 zurück und die Mieten stiegen. Dieser Trend wurde durch die Pandemie gestoppt, die Mietinteressenten zögern ließ, Mietverträge zu unterzeichnen und weltweit Fragen über die Zukunft des Büros aufwarf.
Fujitsu Ltd., einer der größten Arbeitgeber, hat bereits seine Absicht erklärt, seine Büroflächen in Japan in den nächsten drei Jahren zu halbieren und seine 80.000 Beschäftigten überwiegend von zu Hause aus arbeiten zu lassen.
Investoren halten sich zurück
Hisayuki Shimokawa, ein Analyst bei Tachibana Securities Co. in Tokyo, sagte, es sei für Investoren schwierig, Immobilienaktien zu kaufen, da die Zukunft des Büros unklar sei und geschlossene Räume vermieden werden müssen. Berichte über Unternehmen, die Büroflächen verkleinern oder ihre Flächen ausbreiten, belasteten die Aktien zusätzlich.“
Der Aktienrückgang bei Tokyu Fudosan am Freitag war größer als bei einigen Mitbewerbern, wobei der Anstieg der Leerstände im Gebiet von Shibuya besonders auffällig war, wo die Quote von 2,55 Prozent auf 3,38 Prozent anstieg. In diesem Gebiet befinden sich laut Jefferies rund 34 Prozent des Büroportfolios von Tokyu.
„Shibuya ist bekannt für eine höhere Konzentration von Mietern sowohl aus dem Technologiebereich als auch von mittelgroßen Unternehmen“, schrieben die Jefferies-Analysten William Montgomery und Shunsuke Kuriyama. „Mit der Zunahme des Homeoffice ist der Markt besorgt, dass kleine und mittlere Unternehmen und technologieorientierte Unternehmen die Nachfrage verringern“.