Tintenfische sind sehr beliebt in Japan und die Stadt Hakodate in Hokkaido gilt als die Tintenfischstadt in Japan. Die Preise in Japan steigen, doch die Fischer haben mit immer kleineren Fangmengen zu kämpfen.
Jahrelange Überfischung und die steigenden Meerestemperaturen haben zu einem Rückgang der Fangmengen geführt. Auch die steigenden Preise machen der Industrie zu schaffen.
Niedrigste Fangmengen seit 2005
Die vom Großmarkt der Stadt veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die Fangmengen von Juni bis September die niedrigsten seit Beginn der Erhebung der monatlichen Daten im Jahr 2005 und die Hälfte der Menge gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres waren.
„Ich gehe angeln und manchmal kann ich nicht einmal einen Tintenfisch fangen. Es gibt nicht mehr genug zu fangen“, so ein erfahrener Fischer in Hakodate.
Obwohl die Saison im Juni beginnt, erreichten bis September nur 337 Tonnen frischer Tintenfisch den Markt von Hakodate. Die Menge lag damit deutlich unter dem bisherigen Tiefststand von 661 Tonnen im Vorjahr im gleichen Zeitraum.
Beim Hakodate Squid Festival Anfang Oktober, bei dem die Fans jedes Jahr die beliebtesten Tintenfischgerichte der Stadt essen können, mussten einige Verkäufer aufgrund des Mangels schließen.
Preise für Tintenfisch gehen durch die Decke
Im selben Monat, auf dem regionalen Großmarkt, boten die Käufer auf die knappen Tintenfischbestände in einem Gebäude, in dem einst Mengen von Kisten mit Tintenfisch untergebracht war.
„Die Preise sind gerade durch die Decke geschossen“, beklagte Satoshi Kamata, 31, vom Tintenfischverarbeiter Ebisu Shokai in Hakodate.
Laut der National Federation of Fisheries Cooperative Associations mit Sitz in Tokyo betrug der durchschnittliche Stückpreis pro Kilogramm für einen Fang von 191.271 Tonnen Tintenfisch in den Haupthäfen Japans vor 10 Jahren 187 Yen. In der ersten Jahreshälfte dieses Jahres wurden für nur 6.342 Tonnen 596 Yen pro Kilogramm berechnet.
Fangquoten müssen durchgesetzt werden
Die Hakodate-Niederlassung von Tokyo Shoko Research Ltd. schätzt, dass etwa 80 bis 90 Prozent der Fischverarbeitungsfirmen in der Stadt Verlust einfahren. Da weitere Unternehmen in Konkurs gehen, kämpfen die Stadtverwaltung und die Privatwirtschaft um die Firmen vor der Schließung zu bewahren.
Doch es ist fraglich, ob die Maßnahmen helfen, denn Experten rechnen damit, dass sich die Bestände nicht so schnell erholen werden. Zwar könnten härtere Fangquoten helfen, aber der Umgang mit diesen Quoten war bereits in der Vergangenheit sehr lasch.