Die Bank of Japan (BOJ) bekommt bald einen neuen Präsidenten und viele Unternehmen hoffen, dass die Zentralbank dann auch ihren Kurs ändern wird, wie eine Umfrage des Kreditforschungsunternehmens Teikoku Databank ergab.
Von den befragten Firmen gaben 39,6 Prozent an, dass sie für ein Zurückfahren des Konjunkturprogramms sind. 36,4 Prozent meinen, dass die japanische Zentralbank den Kurs beibehalten sollen.
Unternehmen haben Sorge vor einer zu schnellen Änderung
Die japanische Zentralbank ist in der letzten Zeit in die Kritik geraten, da sie trotz der hohen Inflation in Japan weiterhin die Zinssätze niedrig hält.
„Viele Unternehmen halten es zwar für wünschenswert, dass die BOJ ihre Strategie der beispiellosen geldpolitischen Lockerung revidiert, sind aber besorgt über die Risiken eines plötzlichen Politikwechsels und fordern einen schrittweisen Wechsel“, so das Forschungsinstitut in seinem Bericht.
Die BOJ hält die kurz- und langfristigen Zinssätze durch ihr massives Anleihekaufprogramm auf einem extrem niedrigen Niveau. Das hilft zwar, die Wirtschaft anzukurbeln, aber Experten haben auf die Nebenwirkungen hingewiesen, darunter die übermäßige Abwertung des Yen und die Verzerrung des Anleihemarktes.
Druck auf den japanischen Premierminister
Die japanische Regierung hatte vor einigen Tagen angekündigt, dass Kazuo Ueda, ehemaliges Mitglied des Board of Policy der BOJ, der Nachfolger des derzeitigen Präsidenten Haruhiko Kuroda werden wird.
In seiner Rede vor dem Parlament am 24. Februar sagte Ueda, dass er den derzeitigen Kurs der BOJ für angemessen hält.
Kurz nach der Nominierung von Ueda wurde spekuliert, ob dieser Schritt nun bedeutet, dass die Bank of Japan sich von den sogenannten Abenomics abwenden wird. Die Abe-Fraktion innerhalb der LDP ist daraufhin auf Konfrontation mit Japans Premierminister Fumio Kishida gegangen und hat ihn vor einem Kurswechsel gewarnt.
Laut Teikoku Databank bewerteten die Befragten Kurodas Geldpolitik in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich mit 65,8 auf einer Skala von 100.