Die Verbraucherpreise sind in Japan im März so stark wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gestiegen. Die Befürchtung, dass die Kaufkraft der Menschen wegen der hohen Energie- und Lebensmittelkosten nachlassen könnte, ist groß und kommt zu einer Zeit, in der die Regierung hofft, dass die Wirtschaft nach zwei Jahren Pandemie wieder angekurbelt wird.
Laut Daten der japanischen Regierung ist der Kern-Verbraucherpreisindex (CPI), der die volatilen Preise für frische Lebensmittel ausschließt, aber Treibstoff und allgemeine Energiekosten einschließt, im März um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Verbraucherpreise zeigen, dass der Kern-VIP sich dem Ziel der BJO nähert
Der schnelle Anstieg der Verbraucherpreise zeigt, dass sich der Kern-VIP im April dem Ziel der Bank of Japan von 2 Prozent nähern könnte, da die Auswirkungen der Senkungen der Mobilfunkgebühren in diesem Monat keine Relevanz mehr haben.
Die Mobilfunkgebühren drückten den Gesamt-VPI im März um 1,42 Prozentpunkte, was laut eines Regierungssprechers in den nächsten Monaten, insbesondere im April, August und Oktober, aus den Schätzungen für den Jahresvergleich verschwinden dürfte.
„Etwa 1 Prozentpunkt wird im April wahrscheinlich verschwinden, aber es ist nicht wahrscheinlich, dass er ganz wegfällt“, so der Sprecher und fügte hinzu, dass er nicht sagen könne, wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass der jährliche Kern-VPI im April 2 Prozent überschreiten könnte.
Die Kerninflation der Verbraucherpreise ist seit September in jedem Monat gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Anstieg im März war der schnellste Anstieg im Jahresvergleich seit Januar 2020.
„Wenn die Preise steigen, sinken die Realeinkommen, und das wird sich wahrscheinlich auf die Wirtschaft auswirken“, so Takumi Tsunoda, leitender Ökonom bei Shinkin Central Bank Research.
„Wenn die Preise für Lebensmittel, Treibstoff und andere lebenswichtige Güter steigen, hat das keine guten Auswirkungen auf die Stimmung der Verbraucher. Es wird wahrscheinlich zu dem Wunsch führen, bei den Ausgaben in anderen Bereichen zu sparen.“
Preisanstieg in Japan geringer als in anderen Ländern
Die Energiepreise in Japan stiegen im März um 20,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und verzeichneten damit den stärksten Anstieg seit über vier Jahrzehnten. Die Preise für Nahrungsmittel, ohne frische Lebensmittel, stiegen im März um 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, der stärkste Anstieg in einem einzigen Monat seit Dezember 2015.
Insgesamt ist der Preisanstieg in Japan aber vergleichsweise klein, verglichen mit dem Preisanstieg in Deutschland, da die Unternehmen dort verhaltener sind, die Preise stark anzuheben.