Die japanische Währung Yen ist am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren abgestürzt. Die japanische Währung sank auf den unteren Wert von 126 Yen gegenüber dem Dollar und erreichte damit den schwächsten Stand seit Mai 2020. Am Donnerstag lag der Kurs bei 125,74 Yen.
Die japanische Währung beschleunigte ihren Rückgang gegenüber dem Dollar am Nachmittag, nachdem der Chef der Bank of Japan angekündigt hatte, dass die BJO ihre lockere Geldpolitik fortsetzten wird, womit die geldpolitische Kluft zwischen der BJO und der US-Notenbank größer wird.
Rasche Abwertung des Yen durch die Geldpolitik der Bank of Japan
Die rasche Abwertung des Yen in den letzten Wochen geht auf die gegensätzlichen Ansätze der beiden Zentralbanken zurück.
Yuji Saito, Leiter der Devisenabteilung der Credit Agricole Corporate & Investment Bank in Tokyo kommentierte die Ankündigt mit: „Kurodas starkes Bekenntnis zur geldpolitischen Lockerung zu einem Zeitpunkt, als der Dollar um 125 Yen schwankte, veranlasste die Händler, die japanische Währung freizugeben. Die Händler könnten die 130-Linie testen, nachdem sie die 125-Schwelle überschritten haben.“
Die US-Notenbank beschloss letzten Monat, die Leitzinsen zum ersten Mal seit 2018 zu erhöhen, um die steigende Inflation zu bekämpfen.
Im Gegensatz dazu hat die BOJ ihre starke geldpolitische Lockerung beibehalten und im vergangenen Monat eine Notkaufaktion für Anleihen durchgeführt, um zu verhindern, dass die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen über ihre implizite Obergrenze steigen.
Die Händler haben die japanische Währung angesichts der Aussicht auf eine Ausweitung der Zinsdifferenzen zwischen den Vereinigten Staaten und Japan abgestoßen.
Regierung beobachtet die Währung aufmerksam
Der steigende Wertverlust des Yen hat Befürchtungen über die negativen Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Wiederaufschwung Japans ausgelöst. Gleichzeitig erhöhen die steigenden Energie- und Rohstoffpreise den Druck auf die Wirtschaft.
Zudem treibt eine schwache japanische Währung die Importkosten in die Höhe, was für das ressourcenarme Japan Mehrkosten bedeutet. Exporteure profitieren allerdings von der Schwäche des Yen.
Innerhalb der japanischen Regierung werden besorgte Stimmen über den raschen Verfall der japanischen Währung lauter. Finanzminister Shunichi Suzuku sagte auf einer Pressekonferenz: „Starke Devisenbewegungen sind sehr problematisch, und wir werden den Devisenmarkt genau im Auge behalten.“
Auch Kabinettschef Hirokazu Matsuno sagte auf einer Pressekonferenz, dass starke Wechselkursschwankungen unerwünscht sind und die Regierung werde die Auswirkungen der Abwertung des Yen auf die japanische Wirtschaft aufmerksam beobachten.