Das japanische Wirtschaftsministerium veröffentlichte vor einigen Tagen eine Prognose über die Stromreserven, also den Prozentsatz des ungenutzten Stroms, für diesen Sommer und Winter.
Wenn Japan erneut eine Hitzewelle erlebt, wird der Stromreservesatz in den von TEPCO versorgten Gebieten im Juli 3 Prozent betragen, so die Prognose.
TEPCO kann stabile Stromreserve nicht garantieren
Laut des Wirtschaftsministeriums bedeutet das, dass in diesen Gebieten keine Stromreserve von mindestens 3 Prozent erreicht wird, die für eine stabile Stromversorgung allerdings unerlässlich ist.
In Japan steigt der Stromverbrauch im Sommer und Winter deutlich an, insbesondere weil viele Menschen ihre Klimaanlagen oder Heizung benutzen.
Die japanische Regierung fordert Haushalte und Unternehmen zum Energiesparen auf, wenn der Stromreservesatz unter 5 Prozent fällt. Die Prognose des Wirtschaftsministeriums bedeutet, dass die Regierung diese Forderung wahrscheinlich im Juli und August herausgeben wird.
Bereits im vergangenen Jahr kam es zu Stromengpässen. Ein Grund dafür war, dass mehrere Kraftwerke wegen eines Erdbebens heruntergefahren wurden. Sollte sich solch eine Situation in diesem Jahr wiederholen, wird sich der Stromengpass noch einmal deutlich verschärfen.
TEPCO hat daher beschlossen, Strom von anderen Versorgern dazuzukaufen, wenn deren Kraftwerke mehr Strom als vom Betreiber benötigt produzieren können. Gleichzeit geht das Unternehmen davon aus, dass es seine Wärmekraftwerke, die im vergangenen Jahr heruntergefahren wurden, wieder in Betrieb genommen werden können.
Laut des Unternehmens können die Kraftwerke zusätzlich 600 Megawatt erzeugen, was den Stromreservesatz um ca. 1 Prozent erhöhen wird. Gleichzeitig wird das Wirtschaftsministerium die Stromversorger auffordern, ihre Stromerzeugungsanlagen sorgfältig zu überprüfen und zu warten.
Keine Stromengpässe in anderen Gebieten
Andere Stromversorger in Japan erwarten, dass sie ein stabiles Niveau der Stromreserve aufrechterhalten können. Selbst im Juli, wenn der Strombedarf in der Regel am größten ist, werden die Stromreservesätze in den Gebieten, die von Hokkaido Electric Power und Tohoku Electric Power versorgt werden, jeweils 8,6 Prozent betragen, so das Ministerium. In den Gebieten, die von Okinawa Electric Power versorgt werden, wird der Satz im Juli 22,3 Prozent betragen.
In den anderen Gebieten wird der Satz im Juli 11,7 Prozent betragen, so die Prognose.