Japan versucht weiterhin händeringend die Geburtenrate im Land wieder nach oben zu drücken und hat bereits mehrere Maßnahmen ergriffen. Dass die weiterhin nicht viel helfen, zeigten jetzt die Zahlen von 2020. Erneut erreichten die Geburten ein neues Rekordtief.
Am Montag hatte das Gesundheitsministerium die offiziellen Daten für 2020 veröffentlicht, die wenig überraschend immer noch schlecht sind. Insgesamt kamen letztes Jahr nur 872.683 japanische Kinder zu Welt. Mit einbezogen sind dabei auch Geburten im Ausland.
Geburten sinken, Todeszahlen aber auch
Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von 25.917 Geburten womit Japan erneut bei einem neuen Rekordtief liegt. Auch bei den Eheschließungen gibt es schlechte Nachrichten. 537.583 Ehen wurden in Japan geschlossen, was ein Rückgang von 78.069 ist. Es ist damit das größte Minus seit 1950.
Wo es hingegen positive Entwicklungen gibt, ist bei den Todeszahlen. Letztes Jahr starben 1.384.544 Menschen, was 9.373 Personen weniger sind als im Vorjahr. Laut Ministerium ist es dazu der erste Rückgang seit elf Jahren, was ein Grund zur Freude ist.
Voraussagen fürs nächste Jahr sind gespalten
Als Grund für die allgemeinen Entwicklungen nennt das Ministerium die Pandemie, wobei sie jedoch keine genaueren Angaben dazu machen können. Wie weit sich die Pandemie wirklich auf die Geburtenrate auswirken wird, zeigt sich vermutlich erst nächstes Jahr.
Experten haben dabei schon jetzt geteilte Meinungen. Einige gehen davon aus, dass die Zahlen zum ersten Mal seit Langem wieder steigen werden. Indiz dafür sind die Meldungen, dass besonders junge Menschen während der Pandemie schwanger werden, wenn auch oft ungewollt.
Andere gehen davon aus, dass sich die Lage noch schneller verschlechtern wird, da der Stress der Pandemie Paaren zusetzt und die finanzielle Unsicherheit zugenommen hat.