Die Zahl der Fälle von Kindesmissbrauch in Japan ist nach Angaben der japanischen Regierung im Jahr 2021 auf 207.659 Fälle gestiegen, 2.615 mehr als im Vorjahr. Dies ist ein trauriger Rekord, der zum 31. Mal in Folge aufgestellt wurde. Insbesondere in den letzten zehn Jahren haben die gemeldeten Fälle deutlich zugenommen.
Laut den Daten des Gesundheitsministeriums macht psychischer Missbrauch, einschließlich körperliche Misshandlung von Familienmitgliedern vor den Augen der Kinder, etwa 60 Prozent aller gemeldeten Fälle aus.
Psychische Misshandlung hat zugenommen
Die Zahl der Fälle von psychischer Misshandlung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3.388, während die Zahl der Fälle von körperlicher Misshandlung um 797 Fälle zurückging.
Etwa die Hälfte der gemeldeten Fälle (103.104) wurden von der Polizei an die Kinderberatungsstellen weitergeleitet. 28.075 Fälle wurden von Nachbarn und Bekannten gemeldet und 17.344 durch die Familie.
Die Zahl der polizeilichen Überweisungen hatte in den letzten Jahren zugenommen, da die Kinderschutzbehörden und die Polizei ihre Zusammenarbeit verstärkten, aber die aktuellen Daten zeigen, dass die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 521 Fälle gesunken ist.
Überarbeitung des Kindesschutzgesetzes soll Anstieg der Kindesmissbrauchsfälle stoppen
„Der Anstieg der gemeldeten Kindesmissbrauchsfälle hat sich verlangsamt, aber wir müssen die Situation weiter beobachten“, so ein Beamter des Gesundheitsministeriums. Er fügte hinzu, dass es schwierig sei, die Auswirkungen der Pandemie auf die Daten zu beurteilen, da damit zusammenhängende Faktoren die Situation sowohl verschlimmert als auch verbessert hätten.
Japan hat im Juni sein Kinderschutzgesetz überarbeitet und die Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch verstärkt und gleichzeitig auch die Unterstützung für Haushalte mit Kindern verstärkt. Die Überarbeitung befindet sich nun in der Umsetzungsphase.