Die Zahl der privaten Ferienhäuser in Japan geht immer weiter zurück, da die Pandemie zu einem Einbruch der Nachfrage geführt hat.
Laut der japanischen Tourismusbehörde waren am 12. Juli 18.578 Ferienunterkünfte und -wohnungen registriert, im April 2020 waren es noch 21.385.
77 Prozent weniger Mieter
Im Geschäftsjahr 2020 übernachteten insgesamt 1,14 Millionen Menschen in einem privaten Ferienhaus oder -wohnung, ein Rückgang von 77 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr.
Private Ferienhäuser oder „Minpaku“, sind im Juni 2018 legalisiert worden, um so den Mangel an Hotelzimmern inmitten des Reisebooms auszugleichen.
Vor der weltweiten Ausbreitung der Pandemie stieg die Zahl der privaten Ferienunterkünfte in Japan deutlich an, da viele Vermieter auf die Olympischen Spiele setzten, die zuerst verschoben und dann ohne Zuschauer stattgefunden haben.
Zwischen September und Oktober 2020 haben 289 private Ferienunterkünfte geschlossen und angegeben, dass sie keine Gewinne mehr erwarten.
Erhebung über Ferienwohnungen soll Probleme aufzeigen
Da durch die Pandemie auch weiterhin keine Touristen nach Japan einreisen dürfen, die Hauptkunden der „Minpaku“, sehen die Betreiber auch keine Anzeichen für eine Erholung der Nachfrage. Zusätzlich hat die japanische Regierung auch die Subventionskampagne „Go to Travel“ ausgesetzt.
Mit dieser Kampagne sollte der Inlandstourismus gefördert werden und die Subventionen umfassten auch „Minpaku“. Es gibt zwar in einigen Präfekturen weiterhin Rabattaktionen, diese umfassen allerdings keine privaten Ferienwohnungen.
Im nächsten März ist in Japan eine Erhebung über die Nutzung und das Verwaltungssystem von Ferienhäusern und -wohnungen geplant, sie soll helfen, sich auf den Anstieg der Touristen nach der Pandemie vorzubereiten.
Dabei sollen auch die rechtlichen Beschränkungen, wie die Begrenzung von privat angebotenen Unterkünften auf 180 Tage pro Jahr, auf den Prüfstand.
Ferienwohnungen sind nicht nur eine günstige Alternative zu Hotels und Gasthöfen, wenn man länger verweilen möchte, für diese Wohnungen werden auch leer stehende Zimmer und Häuser in Regionen genutzt, die einen Bevölkerungsrückgang verzeichnen. Sie sind eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle für die Betreiber in diesen Gebieten.