Die Zahl der Selbstmorde ist in Japan zwischen März 2020 und Juni 2022 angestiegen. Laut einer Studie haben sich 8.000 Menschen wegen der Pandemie das Leben genommen.
Die Studie wurde von einem Team um Professor Taisuke Nakata durchgeführt. Die Daten zeigen, dass der größte Anstieg bei Frauen in den 20ern lag, aber auch Frauen bis 19 Jahre haben sich häufiger das Leben genommen.
Isolation und wirtschaftliche Not als Hauptgrund
In einigen Gebieten in Japan galten bis März Einschränkungen, die eine Ausbreitung des Coronavirus verhindern sollten. Die Menschen wurden aufgefordert, nicht mehr über die Präfekturgrenzen hinaus zu reisen und Restaurants und Bars mussten früher schließen.
„Die Einschränkungen haben dazu geführt, dass insbesondere junge Menschen in die Isolation gedrängt wurden“, so Nakata. „Bei Frauen führten die Einschränkungen dazu, dass sie wirtschaftlich stärker getroffen wurden als Männer, da viele Frauen unregelmäßige Jobs haben.“
Laut der japanischen Regierung beliefen sich die Zahl der Selbstmorde 2020 und 2021 auf ungefähr 21.000. 2019 lag die Zahl bei rund 20.000, inwieweit die Pandemie für den Anstieg verantwortlich ist, ist laut der Regierung noch unklar.
Experten gehen davon aus, dass wirtschaftliche Not einer der Gründe ist, wieso sich so viele Menschen in Japan das Leben nehmen, speziell, wenn die Arbeitslosenquote steigt.
Zahl der Selbstmorde bei Frauen gestiegen
Laut der Studie ereigneten sich die meisten Selbstmorde im Zusammenhang mit der Pandemie in der Altersgruppe der 20-Jährigen (1.837), davon 1.092 Frauen.
Auf die Gruppe der 19-Jährigen oder Jüngeren entfielen 377 der pandemiebedingten Selbstmorde, davon 28 Frauen.
Die Zahl der Selbstmorde war in Japan seit 2010 rückläufig. Seit 2020 stieg die Zahl allerdings wieder an. Die Daten zeigen allerdings auch, dass die Zahl der Männer, die sich das Leben genommen haben, auch 2021 zurückging und bei den Frauen weiter anstieg.
Hinweis der Redaktion:
Anmerkung der Redaktion: Sollten Sie Suizidgedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (https://www.telefonseelsorge.de).
Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen helfen konnten, einen Ausweg aus einer problematischen Situation zu finden.