Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen in Japan überstiegt am Donnerstag zum ersten Mal die 10.000er-Marke. Auch in der Hauptstadt Tokyo wurde ein neuer Tageshöchststand gemeldet.
Die Hauptstadt meldete am Donnerstag 3.865 Infektionen, den dritten Tag in Folge einen Tagesrekord.
Neuinfektionen setzten Premierminister unter Druck
Der rasante Anstieg der Neuinfektionen setzt Japans Premierminister noch stärker unter Druck, die Corona-Maßnahmen zu verschärfen, da der aktuelle Ausnahmezustand in Tokyo nicht dabei hilft, die Zahl der Infektionen zu senken.
Der gleitende Sieben-Tage-Durchschnitt der Infektionen in Tokyo ist mittlerweile auf 2224,1 pro Tag gestiegen, 61,9 Prozent mehr als in der Vorwoche.
Laut einer Sitzung Stadtverwaltung am Donnerstag gingen die Verantwortlichen davon aus, dass der Siebentagesdurchschnitt am 11. August, drei Tage nach dem Ende der Olympischen Spiele, bei 4.532 Infektionen liegen werden würde.
Wegen des Anstiegs der Zahlen haben die Nachbarpräfekturen mittlerweile den Ausnahmezustand bei der japanischen Regierung beantragt.
Menschen ignorieren Corona-Maßnahmen
Zwar ist die Zahl der Fußgänger in der Innenstadt von Tokyo zurückgegangen, allerdings ist der Anstieg der Infektionen auf die Ausbreitung der Delta-Variante, die als hochansteckend gilt, zurückzuführen.
Tokyo befindet sich aktuell im Ausnahmezustand, der am 22. August enden soll. Allerdings werden die Maßnahmen mittlerweile von einer Mehrheit der Menschen ignoriert, da es keine Strafen für eine Missachtung gibt und die Maßnahmen keine Abriegelung wie zum Beispiel in Deutschland beinhalten.