Am 16. Januar durfte ich den Zôni Kochkurs von Gourmie (Fumiko Suzuki) in Berlin mit meiner Kamera begleiten und ein wenig für euch dokumentieren.
Der Kurs begann um 16:30 -da ich neugierig war, stand ich schon ein wenig früher vor dem kleinen Lädchen. Es wurde langsam dunkel, und durch die Jalousie hindurch konnte man im gemütlich beleuchteten Raum schon den großen Esstisch sehen, an dem wir später gemeinsam sitzen und das leckere Essen genießen würden.
Aber fangen wir von vorne an.
Pünktlich um 16:30 wurde die Jalousie nach oben gezogen und wir – neben mir waren schon zwei andere Mit-Köchinnen eingetroffen – steckten neugierig unsere Nase in den Raum.
Mein erster Gedanke war „Klein, aber gemütlich“.
Als alle angekommen waren, stellte sich Fumi kurz vor und gab eine kleine Einführung in japanische Traditionen und Gewohnheiten rund um das japanische Neujahr.
(Hier findet ihr mehr Infos zum japanischen Neujahr)
Fumi hatte aus Japan eine Reihe Hefte und Prospekte über typische Neujahrsdekoration und Osechi (traditionelle Boxen gefüllt mit vielen kleinen Leckereien für die ersten drei Tage des neuen Jahres) mitgebracht, in denen wir blättern durften und zu denen sie uns ein wenig erklärte.
Zôni selbst ist eine besondere Suppe, die zu Osechi an den ersten Tagen des neuen Jahres gegessen wird.
In Japan hat jede Region ihre eigene Zôni Version und diese können jeweils von Familie zu Familie auch nochmal variieren.
In unserer Familie wird meist typisches Kyoto Zôni gegessen, bei dem rundes Mochi (Klebreiskuchen) und helles Miso verwendet wird. Deswegen war es für mich interessant, Fumis Tokyo Zôni ausprobieren zu können, denn dort isst man eckiges Mochi in einer klaren Brühe aus Bonito (Fischflocken), Sojasoße und Mirin (milder Reiswein).
Oft kommt in Tokyo noch etwas Hühnerfleisch mit ins Zôni, aber wir wollten es vegetarisch kochen und deshalb ließen wir das Fleisch weg.
Dadurch kamen wir auch auf das Thema, dass es in Japan sehr schwer ist, sich vegetarisch oder gar vegan zu ernähren. In vielen Lebensmitteln ist Fisch enthalten und auch ein Restaurantbesuch kann sich deswegen schwierig gestalten.
Fumi erklärte uns aber, wie wir durch ein paar einfache Änderungen am Zôni Rezept auch eine komplett vegane Suppe zaubern könnten.
Da in Zôni ein paar nicht ganz alltägliche Zutaten (vor allem für Deutsche) verwendet werden, stellte Fumi uns alle Zutaten kurz vor.
Ganz besonders stachen dabei Ginko Nüsse heraus, die in ungeschältem Zustand vom Geruch her eher an zu lange getragene Socken erinnerten.
Nachdem alle Fragen beantwortet waren, machten wir uns in zwei Teams an die Zubereitung der Suppenbasis – Dashi. Wir entschieden uns alle für die Variante mit Fischflocken und bald schon köchelte sie in zwei großen Töpfen.
Für mich war (neben dem leckeren Gesamtergebnis) das Möhren schnitzen mit am interessantesten.
Man brauchte eine ruhige Hand und ein wenig Geduld, aber wie einige Teilnehmer bewiesen, die Übung macht dem Meister und die Ergebnisse ließen sich sehen.
Nach und nach fanden alle Zutaten ihren Weg in die Töpfe und kurz darauf saßen wir alle vor unseren dampfenden Schälchen mit leckerem Zôni.
Zum Nachtisch hatte Fumi gefüllte Matchakekse aus Japan mitgebracht, und bei einer Tasse Tee ließen wir den schönen Abend gemütlich ausklingen.
Ich möchte mich nochmals bei Fumi für die Einladung zu ihrem Kurs bedanken, und auch den anderen Teilnehmern für diesen lustigen Abend danken.