Zwar nimmt die Zahl der internationalen Schüler in Japan zu, aber je nach Wohnort haben sie nicht den gleichen Zugang zu Sprachunterricht.
Städte, in denen viele Menschen aus dem Ausland leben, bieten mehr Unterstützung, während andere Orte unterversorgt sind.
Unterschied je nach Region sehr groß
„Es gibt eine große Kluft zwischen den Gebieten, was die Unterstützung für Schüler, die Sprachunterricht benötigen, angeht“, so Iki Tanaka, Leiterin der YSC Global School, einem privaten Bildungsförderungsprogramm. „Ich glaube, dass die Hälfte der Schüler in Gegenden leben, in denen es kaum Unterstützung für das Erlernen der Sprache gibt.“
„Die mangelnde Unterstützung für diese Schüler ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass die lokalen Behörden ihre Bedürfnisse nicht kennen“, so Tanaka. „Da die Japanischlehrer zum Teil in die Jahre gekommen sind, fehlt es an Menschen, die ausländische Schüler unterstützen können.“
Laut einer im Oktober vom Bildungsministerium veröffentlichten Studie ist die Zahl der Schüler, die Sprachunterricht benötigen, in den vergangenen zehn Jahren sprunghaft angestiegen.
Die Zahl dieser Schüler an öffentlichen Schulen, einschließlich Grundschulen, Mittelschulen und Gymnasien, erreichte im Finanzjahr 2021 landesweit 58.307, etwa 1,7 Mal mehr als ein Jahrzehnt zuvor.
Sprachunterricht in Gebieten mit großem Ausländeranteil sehr gut
Nach Angaben des Ministeriums haben Beamte in Gebieten, in denen traditionell viele Ausländer leben, wie z. B. in den Präfekturen Aichi, Shizuoka und Gunma, bereits im Vorfeld Vorkehrungen getroffen, da sie wissen, dass Unterstützung benötigt wird.
So zum Beispiel in Yokohama, wo Grund- und Mittelschulen mit fünf oder mehr Schülern, die Japanisch lernen müssen, verpflichtet sind, internationalen Unterricht anzubieten.
Mehr als ein Drittel aller Grund- und Mittelschulen in Yokohama, aktuell 194 Schulen, bieten derzeit internationalen Unterricht an.
Mangel an Lehrkräften verschärft das Problem
In anderen Gebieten gibt es keine oder nur unzureichende Unterstützung. Das Problem ist nicht neu, bereits 2019 wurde auf der 68. Nationalen Konferenz über Bildungsforschung der Gewerkschaft japanischer Lehrer darüber diskutiert, wie man dieses Problem lösen kann.
Da aber die Zahl der Lehrkräfte in Japan sinkt, ist es für einige Gemeinden schwierig, spezielle Sprachförderkurse anzubieten.