Laut einer aktuellen Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo ist die Zustimmung für das japanische Kabinett auf ein Rekordtief von 51 Prozent gefallen, nachdem es zuletzt auf 63,2 geklettert war.
Die Zustimmungsrate ist die niedrigste, seit Fumio Kishida im Oktober 2021 Premierminister wurde.
Staatsbegräbnis für Abe in der Kritik
Der Hauptgrund für die sinkende Zustimmung des Kabinetts liegt in dem Plan der japanischen Regierung, für den ehemaligen Premierminister Shinzō Abe ein Staatsbegräbnis abzuhalten, wogegen sich 53,3 Prozent in der Umfrage ausgesprochen haben.
61,9 Prozent der Befragten gaben an, dass sie der Meinung sind, dass es einer parlamentarischen Debatte über die Durchführung des Staatsbegräbnisses bedarf.
Nach dem Attentat auf Shinzō Abe stieg die Zustimmung für die Regierung auf ein Rekordhoch. Abe wurde während einer Wahlkampfrede in der Stadt Nara von einem Mann erschossen, der bei seiner Vernehmung angab, dass er glaubte, der ehemalige Premierminister unterstütze die Vereinigungskirche.
Die japanische Regierung hatte kurz danach entschieden, dass Abe ein Staatsbegräbnis bekommen soll, was in der Opposition und in der Bevölkerung allerdings auf großen Widerstand gestoßen ist, da Abe ein umstrittener Politiker war, der einige Skandale vorzuweisen hatte.
Das Attentat hatte auch zur Folge, dass die Verbindungen der Vereinigungskirche in die Politik in den Fokus gerückt wurde. Mittlerweile geben immer mehr Politiker zu, dass sie mit der Sekte in Verbindung stehen.
Corona und steigende Preise drücken die Stimmung gegenüber dem Kabinett
Ein weiterer Grund für den Rückgang der Zustimmung für das Kabinett dürften die hohen Zahlen an Corona-Infektionen sein. Japan meldet im Moment täglich neue Rekordzahlen.
53,3 Prozent der Befragten sagten zwar, dass sie die Maßnahmen der Regierung gegen die Pandemie unterstützen, allerdings ist das ein Rückgang von 7,7 Prozent.
Auch die steigenden Preise spielen eine Rolle. Nur 28,1 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Maßnahmen der japanischen Regierung unterstützen. 63,3 Prozent gaben an, dass sie die Maßnahmen ablehnen.